Referentin Isis Mengel ist nicht nur Grundschullehrerin, sondern auch Gründerin von Hundsgebildet. Sie ist Autorin des Buches „Ideenkiste Schulhund“ und ihr neues Buch heißt „Classroom Management mit dem Schulhund“. Zudem ist Frau Mengel eine gefragte Dozentin für den hundegestützen Einsatz. Zurzeit bildet sie ihren jungen Azubi Osito als Schulhund an ihrer Grundschule aus.
Nach einer Vorstellungsrunde gab es die erste Frage: Warum die Notwendigkeit von beobachten, dokumentieren und reflektieren? Man unterscheidet: Kinder sollen aufschreiben, was sie beim Hund beobachten. Die Lehrer hingegen beobachten das Verhalten beider. Durch diese Anwendung soll die Wirksamkeit des Einsatzes besser verständlich gemacht werden. Und es ermöglicht die Bewertung des Mensch-Hund-Teams.
Die Qualität des Einsatzes soll gehalten und verbessert werden. Zudem wird sehr darauf geachtet, dass sich der Schulhund wohl fühlt. Die Kinder lernen als erstes das Ausdrucksverhalten des Hundes kennen und erarbeiten gemeinsam mit der Lehrkraft die wichtigsten Ausdrücke des Hundes, bevor das Tier in die Schule kommt. Zudem lernen sie auch die Beschwichtigungssignale und Stresssignale anhand eines Bildes besser kennen.
Die Kinder bekommen am Anfang des Unterrichts eine Beobachtungsaufgabe, z.B. die Ohren, Augen, Rute, Pfoten. So lernt das Kind, sich zu konzentrieren. Die Kinder lernen dies durch den Hund vor Ort, durch Fotos oder Videos.
Es wird zudem auch dokumentiert, was die Aufgabe des Hundes im Unterricht war. Was hat der Hund gut gemacht, was muss der Hund noch lernen und was muss das Kind noch lernen? Die Kinder belohnen den Hund gemeinsam. Die Kinder haben die Möglichkeit, ihr Gelerntes dann auch bei Hausaufgaben aufzuschreiben.
Die Lehrkraft dokumentiert am Ende der Stunde die aktive Zeit des Hundes sowie seine Ruhezeit. Wichtig dabei ist auch, den Hund nicht die ganze Zeit einzubinden.
Reflexion des hundegestützten Einsatzes
Abgrenzung von Evaluation und Reflexion: Die Reflexion soll zum Nachdenken genutzt werden, um die Situation besser zu verstehen und zu lernen. Sie sollte aus der Sicht des Lehrenden und aus der Sicht des Lernenden passieren. Es soll eine systematische Untersuchung und Bewertung stattfinden. Reflexion der Kinder: Was muss ich noch lernen? Und wie können Lehrer und Hund mir helfen?
Am Beispiel des Junghundes Osito: Die Kinder können durch Übungen mit dem Hund ihr Lernentwicklungsgespräch führen: Das mag ich an Osito. Das fällt Osito noch schwer. Das kann er besonders gut.
Die Kinder lernen, die Arbeitsblätter ordentlich und kontinuierlich in der Woche auszufüllen, übernehmen so eine wichtige Rolle und fühlen sich eingebunden im Klassenverband. Die Kinder sehen den Junghund schnell als Klassenkameraden, denn er ist selbst noch in der Ausbildung. Ein Gefühl des gemeinsamen Wachsens entsteht.
Backhaus Stiftung hatte interessante Gespräche und konnte viel bei den Webinar mitnehmen.
Bilder von Hundsgebildet